Grundprinzipien des Sauerstofftransportes
Zu den wichtigsten Vitalfunktionen unseres Körpers gehört die ständige Versorgung mit Sauerstoff. Da nur 1-2 % des Sauerstoffes physikalisch im Plasma gelöst werden, kommt dem Transport durch Hämoglobin die entscheidende Funktion zu. Das Hämoglobin besteht aus der Eiweißkomponente Globin und der eisenhaltigen Hämgruppe. Es setzt sich im Wesentlichen aus den Fraktionen Oxy-Hb (O²Hb), Desoxy-Hb (Hb), Carboxy-Hb (COHb) und oxidiertes-Hb (MetHb) zusammen. Das Hämoglobin ist optisch aktives, hellrotes, hoch mit Sauerstoff angereichertes Blut und wechselt nach Abgabe des Sauerstoffes in einen bläulichen Farbton. Verantwortlich für die Diffusion bzw. Freisetzung von Sauerstoff in bzw. aus dem Hämoglobin sind unterschiedliche Sauerstoffpartialdrücke in Lunge und Zellen.
Die eingeatmete Luft besitzt in der Lunge einen Partialdruck von ca. 150 Torr. Durch verschiedene physikalische Eigenschaften verringert sich der Partialdruck des Blutes in den Lungenbläschen um ca. 50 Torr auf ca. 100 Torr. Hiermit findet nun die Versorgung der Zellen durch die Arterien statt. Nach Abgabe des Sauerstoffes in den Zellen reduziert sich der Partialdruck des (nun) venösen Blutes auf ca. 40 Torr. Wieder zurück in die Lunge befördert, kann aufgrund dieser Partialdruckdifferenz (von 100 Torr) erneut Sauerstoff aus der Lunge ins Blut diffundieren. Das venöse Blut wird somit zum arteriellen Blut, es ist ein erneuter Sauerstofftransport möglich.